Die “normale” Seite “wir über uns” oder so ähnlich war mir schon immer zu langweilig. Und da das Feuilleton einer großen deutschen Zeitung nicht mit ihrem Fragebogen auf mich zu kommt (noch nicht…), muss ich mich einfach mal selber interviewen! Damit Sie also wissen, mit wem Sie es hier zu tun haben, kommt hier ein Interview mit mir Selber;
Aber Achtung! Nicht alles so wörtlich und bierernst nehmen …
INTERVIEW mit mir Selber
(kleine Anmerkung: eigentlich Duze ich mich selber, aber der allgemeinen Geschäftsetikette folgend, bleibe ich hier beim förmlichen “Sie”)
Welche persönlichen Daten würden auf Ihrer Visitenkarte stehen?
Name: Rolf Grathwohl
Alter: geboren wurde ich in dem Jahr, als Elvis zum Militär eingezogen wurde, in Brüssel zur Weltausstellung das ATOMIUM eröffnet wurde, das U-Boot Nautilus den Nordpol unter dem Packeis erreichte, und Billy Vaughan das Lied „La Paloma“ in die Charts brachte – kurzum 1958
Familienstand: verheiratet seit 1982 (mit derselben tollen Frau), keine Kinder, dafür aber zwei „Leihenkel“ (wenn ich Lust auf Kinder habe, leihe ich mir die Nachbarszwillinge aus)
Besondere Kennzeichen: „rheinische Frohnatur“ mit großer Lust, alles mal auszuprobieren
Ich war und bin schon immer sehr experimentierfreudig. In allen Kulturen, Religionen und Bevölkerungsgruppen gibt es irgendeinen Fastenritus. Als ich die Fotos von meinem 50. Geburtstag betrachtete, dachte ich: „Oh je, wer ist der Typ da mit dem fetten Gesicht?“ (ok, es war auf den Fotos auch etwas Alkohol im Spiel…) Die beste Gelegenheit um dieses Fasten mal selber auszuprobieren. Da ich keine Lust hatte es alleine zu Hause zu probieren und es auch mit einem Urlaub an der See verbinden wollte, wurde sofort Fräulein Google befragt: „Fasten, Nordsee“ – und siehe da, ich bin auf Fasten Sylt gestoßen. Das war meine erste Fastenerfahrung – ich war begeistert!
Das Sylter Unternehmen bot Fastenwanderungen an vielen Orten in ganz Europa an (u.a. Mallorca, Sardinien, Andalusien, etc.); im Laufe der Jahre habe ich alle diese Ziele besucht und musst mir neue Ziele suchen. Durch Zufall bin ich auf „Fastenwandern in Berlin“ gestoßen, wo ich dann das Fasten in einer Großstatt kennen gelernt habe und mir Fastenleiter Stefan den Floh ins Ohr gesetzt hatte: „Warum wirst Du nicht selber Fastenleiter?“
Der Begriff „Fastenleiter“ ist leider nicht geschützt, ähnlich dem „Makler“ oder „Coach“. Ich wollte aber eine solide und fundierte Ausbildung genießen mit einem entsprechenden Diplom, so bin ich dann auf die „Deutsche Fastenakademie e.V.“ gestoßen, die eine Ausbildung zum „ärztlich geprüften Fastenleiter“ anbietet. Die geforderte Praxiserfahrung hatte ich ja schon reichlich. Nach fünf mehrtägigen Seminaren, 264 Unterrichtsstunden, jeder Menge praktische Übungen und eigenen Vorträgen, konnte ich dann am Immanuel Krankenhaus in Berlin (das ist die naturheilkundliche Abteilung der Charté) die Prüfung zum „ärztl. gepr. Fastenleiter“ ablegen.
Fasten ist eine tolle, aber auch extreme Erfahrung für den eigenen Körper und Geist. In einer Fastenwoche erlebt man sich selber, wie man sich noch nie kannte. Da bedarf es einer guten, professionellen Begleitung. Dabei muss und darf aber der Humor, Spaß und gute Laune einen großen Platz einnehmen. Auf meinen Fastenwanderungen kommt es oft zu sehr guten und intensiven Gesprächen und Gedankenaustausch – und dafür bracht es einen passenden Partner und Leiter…
Es ist immer sehr schön + interessant jeden Tag mit neuen Menschen zusammen zu kommen, deren Geschichten zu hören und unglaubliche Lebensläufe kennen zu lernen! Gerade bei „Neufastern“ überwiegt am Anfang die Skepsis: „Schaffe ich das? Wie soll das gehen? Ob ich nicht vor Hunger jemanden anfalle?“ und schon nach kürzester Zeit überwiegt die Freude über das Geleistete und was der eigene Körper doch alles an Energie liefern kann. Und es ist immer wieder toll zu sehen, wie aus anfänglich unbekannten Menschen auf einmal „Freunde in der Erfahrung“ werden.
Ich kann mich sehr gut in andere Teilnehmer hineinversetzen und so erkennen, wo welcher Haken festsitzt. Hilfsbereit und immer ein offenes Ohr haben, sind sehr wichtig. Trotz meines, oftmals sehr lockeren Auftretens, muss fundiertes Wissen und Sachkenntnis nicht zu kurz kommen.
Die Geduld, die ich den Teilnehmern entgegenbringen, könnte ich verstärkt auch im privaten Bereich aufbringen. Bei mir muss alles schnell voran gehen, Stillstand ist Rückschritt, „geht nicht gibt´s nicht“.
Wenn ich nicht „fastenwandernd“ unterwegs bin, wandere ich gerne und treffe mich gerne mit Freunden und Bekannten. Die müssen dann häufig meine „Koch- und Backexperimente“ aushalten. (Bisher wurde ich immer dafür gelobt… Ich bin an vielen Dingen interessiert: Kunst, Kultur, Wissenschaften und vor allem Musik! Im zarten Alter von 43 Jahren habe ich mir eine e-Gitarre und einen fetten Amp zugelegt. Ich wollte endlich mal den BluesRock meiner Jugend und vor allem meiner Lieblingsband Uriah Heep + BAP nachspielen. Ich kann nicht schön, aber dafür LAUT! Nicht zu vergessen meine Affinität für Schottland und (vor allem) den von dort stammenden Getränken, gerne auch mit viel Rauch im Geschmack! Auch darüber gebe ich Seminare in Form von Tastings, selbstverständlich mit eigenem Kilt!
Auf alles was ich im Leben erreicht habe. Ich kann mir immer sagen, dass ich alles, was ich wollte auch probiert habe. Ganz stolz bin ich auf meine (mittlerweile diversen) Gibson Les Paul Gitarren, meine Freunde, mit denen ich Musik machen kann und neben meiner holde Gattin (die muss das alles mit ertragen) auch auf alle meine guten Freunde mit denen ich zu jeder Tages und Nachtzeit gute Gespräche führen kann und die immer für mich da sind!
Man ist nie zu alt, für eine glückliche Kindheit